LONDON 1978

Entstanden während eines einjährigen Aufenthaltes in London, geben die frühen Fotografien von Miron Zownir einen Einblick in eine Zeit, in der soziale Dauerkonflikte die Wirtschaft und Gesellschaft im Vereinigten Königreich aushöhlten und in die schwerste politische Krise des Jahrzehnts führten.

Created during a year-long residency in London, Miron Zownir's early photographs provide a glimpse into a time when permanent social conflicts  were undermining the economy and society in the United Kingdom, leading to the most severe political crisis of the decade.

selected photographs 

 

Im Winter 1978 trampte Miron Zownir durch einen wütenden Schneesturm von Berlin über Brüssel und Ostende nach London. Schon seit Teenagerzeiten faszinierte ihn die Stadt und nun, im Alter von vierundzwanzig Jahren, sollte sie für ihn vielerlei Hinsicht ein wichtiger Meilenstein in seiner weiteren Entwicklung als Straßenfotograf werden. 

Erst in London erkannte er im kreativen Potential dieses besonderen Genres der Fotografie eine Möglichkeit seine individuelle Perspektive auf das Leben und die Gesellschaft mit der Welt zu teilen. Auf seinen langen Spaziergängen durch die Stadt, manchmal von Earls Court zur Tower Bridge und wieder zurück, nahm er die Stimmung der Straße auf und vertraute seiner Intuition als innerem Kompass. Zownirs Frühwerk aus London zeigt das Leben auf den Straßen der Hauptstadt Großbritanniens in den Monaten bevor die schwere politische und wirtschaftliche Krise des Landes in einer ausgedehnten Streikwelle gipfelte und schließlich zum Regierungswechsel und dem Beginn der Ära Thatcher führte.

In seinen Fotos fängt Zownir Atmosphären und Momente ein, die bedrückend erscheinen und das Ausklingen der Ausgelassenheit und des Utopismus der 1970er Jahre in sich tragen. Die Ratlosigkeit und Erschöpfung der Gestrandeten, die zunehmende soziale Verelendung, den radikalen Nonkonformismus der Punks, die das Establishment und den Status quo der britischen Gesellschaft  ablehnten, die Einsamkeit der Ausgestoßenen und Zerbrochenen oder auch die Arroganz und Aggression der White-Power-Anhänger, die ihre rassistischen Parolen skandierten.

Zownirs Bildsprache ist von Anbeginn an intensiv und unmittelbar, seine Suche nach einer Tiefgründigkeit hinter der sichtbaren Oberfläche scheint durch. Er hält Momente fest, die nachdenklich machen und Fragen aufwerfen

In February 1978, Miron Zownir hitchhiked through a raging snowstorm from Berlin to London via Brussels and Ostend. He had been fascinated by the city since his teenage years and now, at the age of twenty-four, it was to become an important milestone in his further development as a street photographer. 

In London he discovered the creative potential of this special genre of photography as an opportunity to share his individual perspective on life and society with the world. On his long walks, sometimes from Earls Court to Tower Bridge and back, he absorbed the street mood and trusted his intuition as an inner guide. Zownir's early work from London depicts life on the streets of Britain's capital in the months before the country's political and economic crisis climaxed in a widespread wave of strikes and eventually led to the change of government and the beginning of the Thatcher era. 

In his photographs, Zownir captures moods and moments that seem somber,  comprising the fading of the exuberance and utopianism of the 1970s decade. The helplessness and exhaustion of the stranded, the increasing social misery, the radical non-conformism of the punks who rejected the establishment and the status quo of British society in general, the loneliness of the outcast and homeless or the arrogance and aggression of the white power supporters spitting out their racist slogans.

Zownir's visual language is intense and direct from the start, his search for a profundity behind the visible surface is shining through. He captures moments that make you think and raise questions. 
 

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